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1

02.03.2011, 22:36

Molche & Co

Moin,

so langsam fange ich denn mal an, euch meine anderen Beckenbewohner vorzustellen. Wie wärs mit Cynops orientalis, der chin. Feuerbauchmolch?

Dieser hübsche kleinbleibende Molch ist einer der bekanntesten und kleinsten Molche und eigentlich recht einfach zu halten.

Ich halte eine 7er Gruppe in einem stark verkrautetem 80er Becken mit einem Landteil, gefiltert über einen Mattenblock, einem Wasserstand von rund 20cm und Zimmertemperatur.

Gefüttert wird alle zwei bis drei Tage mit Lebendfutter, jenachdem, was die Jahreszeit so hergibt - Regenwürmer, Bachflohkrebse, Wasserflöhe, Mückenlarven, Wachsmottenlarven, Enchyträen.

einige Bilder:



und hier seht ihr meine Herausforderung: nachdem sie letztes Jahr zwar geeiert haben wie die Weltmeister, aber irgendwie nichts dabei herumkam, haben sie jetzt verstanden, wie es funktioniert :D und ich habe Molchnachwuchs

hier ein frisch gelegtes Ei von Anfang des Jahres, die Eier werden schön einzeln in Blätter verpackt


die Larven kurz vor den Schlupf


nach 2 Monaten, jetzt mit Vorder- und Hinterbeinen und einer Gesamtlänge von knapp 1cm


Die Aufzucht der Larven ist nicht allzu schwer, aber ziemlich langwierig, die Minis wachsen sehr langsam, mittlerweile sind sie schon zwei Monate alt und immer noch winzig klein. Gefüttert werden die Zwerge mit Artemianauplien. Sie werden sicherlich irgendwann mal in die Metamorphose und an Land gehen, dann wirds abwechslungsreicher mit dem Futter.

so, falls ihr noch Fragen habt............

VG
Sabine

2

04.03.2011, 18:40

oh wie schade :( gar kein Interesse ?(

3

04.03.2011, 23:42

Hallo Sabine!

Interesse an Deinen Molchen habe ich schon!
Es ist nur so, das ich davon absolut keine Ahnung habe und es dann nach Nuhr halte. :)

Danke für deine Berichte!!!

LG
Sascha

4

06.03.2011, 16:19

Hallo Sabine,

wie sieht es in der Natur mit den Molchen aus?
Wo leben sie, wie ist das Revierverhalten (falls sie sowas kennen).
Was sollte man auf jedem Fall bei der Haltung der kleinen Tierchen beachten?

So viele Fragen, ich weiß. Sind ja auch interessante Gesellen.

Andrea
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"Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht sein Sofa." (Harold Macmillan)

5

06.03.2011, 18:10

Hi Andrea,

Fragen find ich gut ;)

diese Molche sind ursprünglich aus China, aber ich habe ausschließlich DNZ. Dort leben sie in sauberen, klaren, strömungsarmen und stark verkrauteten Gewässern.

Sie sind sehr friedlich und wenn das Becken genug verkrautet ist, dann kommen die NZ sogar im Becken hoch. Revierverhalten oder sonstige Aggressionen habe ich bisher nicht beobachten können.

Beachten muß man eigentlich nicht allzu viel, diese Zwerge sind sehr unkompliziert zu halten - sie benötigen ein Artenbecken, man könnte eine 4-6er Gruppe in einem 60er Becken halten, sie fressen Lebendfutter und brauchen sauberes Wasser. Heizung haben sie nicht, Zimmertemperatur ist ausreichend, im Sommer fahre ich die Beleuchtung herunter, um die Temperatur stabil zu halten. Winterruhe ist nicht nötig, ich reduziere nur die Beleuchtungszeit etwas um kürzere Tage zu simulieren. Das wars auch schon. Achnee, stimmt nicht, das Becken sollte recht gut verschlossen sein, da die Molche ganz gut klettern können und evtl. spazieren gehen, das könnte ungesund sein, aber es reicht eine Abdeckung mit zugeklebten Kabelöffnungen oder bei offenen Becken ein rundum verlaufener Rahmen, z.B. mit Klebeband.

Ich halte sie lieber in einem etwas größeren Becken, das kann man mit dem Landteil sehr schön gestalten und es hat den Vorteil, ich könnte einen Teil meiner NZ selber unterbringen, wenn ich sie nicht los werde. Möglicherweise könnte man sie auch an Trockenfutter gewöhnen, rote Forstmülas nehmen sie im Notfall auch, aber Regenwürmer sind von den Bestandteilen her optimales Futter und einfach zu beschaffen.

Habe ich deine Fragen soweit beantwortet, Andrea? sonst..... frag weiter ;)

Gruß
Sabine

6

06.03.2011, 18:45

Hallo Sabine,

ja, ne sehr schön.

Deine 4-6er Gruppen, wie ist das die Männchen/Weibchenverteilung? Paarweise, 2erHarem oder gar nur einen "Bock" (wie heißt nen Männchen bei denen?)
Könnten die auch in einheimischen Teichen überleben (mal abgesehen, dass Chinesen nichts in einheimischen Gewässern zu suchen haben)?

Danke für deine schöne Beschreibung.
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"Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht sein Sofa." (Harold Macmillan)

7

06.03.2011, 19:00

Hallo Andrea,

ich habe sieben Tiere auf dem 80er Becken, davon zwei Kerle und fünf Weiber. Vom Gefühl würde ich eher einen Mädelsüberschuß anstreben, da die Balzerei doch recht rauh sein kann und die Eierei ziemlich anstrengend aussieht, die Damen packen jedes Ei einzeln in ein Blatt ein ;) . Bei einem Kerleüberschuß ist das für die Damen recht anstrengend.

NZ bekommt man meist als Jungtiere, da die Molche erst mit zwei bis Jahren geschlechtsreif sind, weiß man nicht unbedingt, wie die Gruppe zusammengestellt ist.

Überleben könnten die Molche sicherlich in einem Gartenteich, haben aber trotzdem dort nichts zu suchen ;) Sie haben zwar keinen Schutzstatus, aber es ist verboten, nicht einheimische Tiere auszusetzen. Davon mal abgesehen, könnte es möglicherweise zu einer Faunenverfälschung kommen, wenn sie abwandern oder die Eier durch Vögel weitergetragen werden. Ich halte meine Molche voll aquatisch, aber sie suchen immer wieder mal den Landteil auf, in einem Teich wären sie dann wahrscheinlich ganz weg.

VG
Sabine

8

06.03.2011, 20:16

Hallo Sabine,

Überleben könnten die Molche sicherlich in einem Gartenteich, haben aber trotzdem dort nichts zu suchen Sie haben zwar keinen Schutzstatus, aber es ist verboten, nicht einheimische Tiere auszusetzen. Davon mal abgesehen, könnte es möglicherweise zu einer Faunenverfälschung kommen, wenn sie abwandern oder die Eier durch Vögel weitergetragen werden. Ich halte meine Molche voll aquatisch, aber sie suchen immer wieder mal den Landteil auf, in einem Teich wären sie dann wahrscheinlich ganz weg.


genau aus dem Grund fragte ich - Faunenverfälschung und ob es überhaupt möglich ist, dass diese Tiere unter heimischen Bedinungen überleben können.

Andrea
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"Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht sein Sofa." (Harold Macmillan)

9

06.03.2011, 20:28

Hi Andrea,

ich konnte deiner Frage schon entnehmen, das dir diese Gefahren bewußt sind. Ich vermute, das dieses Verbot für alle nicht einheimischen Tieren gilt. Mit der Bundesartenverordnung kenne ich mich zwar überhaupt nicht aus, aber ich halte die Cynopse durchaus für fähig, in unserer Umwelt zu überleben und z.B. für Hybriden mit einheimischen Molchen zu sorgen.

Alternativ könnte ich mir vorstellen, das aufgrund der unterschiedlichen Habitate unterschiedliche Keime für Unverträglichkeiten sorgen könnten, ähnlich wie die Krebspest, deren Erreger den amerikanischen Krebsen nichts ausmachen, die einheimische Population jedoch fast ausgerottet haben.

VG
Sabine

10

18.03.2011, 10:15

Hallo Sabine,

wenn ich mich recht erinner, pflegst du außer den vorgestellten Molchen auch noch Axolotl.

Ich habe jetzt einen interessanten Bildband gefunden: Ihm wächst alles nacht!: Wunder-Molch unter der Lupe.

Vorallem würde mich hier auch mal Tiere interessieren, die es geschafft haben, das Larvenstadium zu beenden und als Molch leben. Hattest du mal das Glück (ich glaub das passiert mit Hormonen, oder?) oder hälst du welche?

Andrea
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"Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht sein Sofa." (Harold Macmillan)

11

18.03.2011, 11:29

Hi Andrea,

ja, du erinnerst dich richtig, ich halte eine Gruppe Axolotl, insgesamt 11 Zuchttiere auf drei Becken verteilt. Im Moment habe ich etwas Kindergeburtstagsstress, kann danach aber gerne etwas über sie einstellen.

Axolotl bleiben aufgrund eines Schilddrüsendefektes ein Leben lang im larvalen Stadium. Früher wurden einige Tiere mit Tigersalamandern verpaart und aus diesen Hybriden bzw. deren Nachkommen, die heute noch ungezählt auf dem "Markt" leben, gehen vermehrt sog. Landgänger hervor. Die Tiere gehen aus nicht genau bekannten Gründen in die Metamorphose, grob gesagt, die Kiemen und der Schwimmsaum bilden sich zurück und sie bilden Lungen aus. Es gibt auch Tierversuche, in denen mittels Hormongabe versucht wurde, die Metamorphose einzuleiten - leider geht das meist tötlich aus. Spontanmethamorphosen gehen i.d.R. glimpflich für die Tiere aus.

Ich selber halte solche Tiere nicht und aus meinen Nachzuchten ist auch noch kein Tier in die Metamorphose gegangen. Aber das finde ich auch ganz gut so, es spricht also einiges dafür, dass ich reine Axolotl halte und keine Hybriden :D . Landgänger gibt es zwischendurch mal auf diversen Internetplattformen zu kaufen, aber die sind meist recht teuer.

Anders sieht es bei einer recht neuen Ambystomaart aus, den Ambystoma andersoni, die gehen relativ leicht in die Metamorphose, wissenschaftlich belegte Gründe gibt es für deren Meta noch nicht. Wenn man sich eine Gruppe juveniler Andersoni anschafft, kann man das Pech haben, das ein Großteil der Tiere zum Landgänger metamorphiert. Diese Tiere sind noch recht neu und erforscht in Deutschland, sie sind vom Aussehen her den Axolotln sehr ähnlich, dürfen aber aufgrund der Hybridisierung nicht miteinander gehalten werden. Viel mehr kann ich über diese Tiere aber leider nicht sagen.

Zur Regeneration - diese Fähigkeit ist sehr erstaunlich und faszinierend zu beobachten. Ich hatte schon den ein oder anderen Verbiß, der amputiert werden mußte und man kann bei der Regeneration zusehen. Vor einigen jahren hatte ich ein Tier aus sehr schlechter Haltung übernommen, das tier hat monatelang überhaupt keine Nahrung zu sich genommen und ich habe fast drei Monate nur tägliche Wasserwechsel in seiner Stapelkiste vorgenommen. Ich vermute, das das Tier innere Schäden hatte, irgendwann fing er wieder an zu fressen und machte dann relativ schnell erstaunliche Fortschritte. Nach rund 8 Monaten war aus dem kranken Hungerhaken wieder ein properes Lotlchen geworden.

Ich will schauen, das ich Sonntag ein bisschen was über die Axolotl einstelle. Falls noch Fragen sind........ wie immer ;) her damit :D
VG
Sabine

12

30.04.2011, 16:58

Moin zusammen,

naahdem ich die Tage vor lauter Freude über meinen Landgänger total vergessen hatte, das der Serverumzug bevorsteht :rolleyes: lade ich die Bilder nochmal hoch :D

nach einer gefühlten Ewigkeit ist nun der erste meiner Cynops orientalis Nachzuchten erfolgreich durch die Metamorphose und an Land gegangen.

Die Kiemen sind noch nicht vollständig zurückgebildet, ein kleiner Rest ist noch erkennbar.

aber der Kleine klettert munter die Scheiben rauf und runter.

Nun bin ich fleißig den Garten nach Blattläusen am absuchen, damit mein Minilandgänger genügend Futter bekommt. Wenn die restlichen NZ ebenfalls an Land gehen, wirds einfacher und ich kann das Becken weitgehend zum Terrarium umbauen.

VG
Sabine

13

30.04.2011, 18:38

Hallo Sabine!

Glückwunsch!

Wunderbar, wie du die Tierchen hochbringst UND danke für diese wunderbare Dokumentation.

:bravo

LG
Sascha

14

01.05.2011, 17:36

Hallo,

super Tierchen. Sie sehen schon aus wie die Großen. Erstaunlich und interessant.
Letztens habe ich in einem Gartenteich auch einen Molch schwimmen sehen. Ein kleines dickes braunschwarzes "Würstchen". Aber frag mich nicht was das für einer war. Konnte nur erkennen, dass es nen Molch und keine Kaulquappe ist.

Ich wünsch dir viel Glück bei der Suche nach fetten, "saftigen" Blattläusen für deine kleines Rasselbande.

Andrea
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"Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht sein Sofa." (Harold Macmillan)

15

16.05.2011, 09:19

Hallo Sabine,

wie geht es deiner Rasselbande?
Wachsen sie fleißig und futtern dir die Haare vom Kopf?

Andrea
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"Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht sein Sofa." (Harold Macmillan)

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16.05.2011, 15:37

Hi Andrea,

ja danke der Nachfrage, mittlerweile sind 10 von zwölf Minimolchen an Land gegangen - das Kinderzimmer ist also gut bestückt ;-) und natürlich futtern sie weiterhin kräftig Blattläuse. :D

Ich habe mir jetzt einen Schwung weiße Asseln bestellt, damit sie ein wenig Abwechslung im Futter haben, ansonsten nehmen sie gerne Enchyträen und Tubifex auf Zewa.

Fotos mache ich regelmäßig, um die Entwicklung zu dokumentieren, aber leider ist mir gerade mein Datenkabel unter die Räder gekommen :whistling: , sobald es wieder auftaucht, liefere ich gerne einige Bilder vom Becken und den Minis.

LG
Sabine

17

16.05.2011, 16:20

Hallo Sabine,

schön, wenn es eine Fotostrecke mit der Entwicklung geben würde.

Kannst du nicht auch Asseln und Insekten aus dem Garten nehmen oder sind die belastet bzw. ungesund?
Weil im Garten hätte ich auch gefühlte 10.000 Kellerassel rumwuseln. Davon müsste doch deine Bande auch satt werden, oder?
Sicherlich kann man auch Jungschnecken, kleine Regenwürmer o.ä. finden.

Lg Andrea
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"Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht sein Sofa." (Harold Macmillan)

18

16.05.2011, 16:33

Hi Andrea,

mein Garten gibt trotz der Trockenheit etliches her, aber die Cynopse sind nur anderthalb cm winzig, da hätte ich ehrlich gesagt Angst, das das Futtertier zum Jäger wird :whistling: . Wenn die Zwerge Enchyträen fressen sieht es proportional schon so aus, als würden sie mit einer ausgewachsenen Schlange kämpfen :D

Die adulten Feuerbauchmolche und meine anderen Amphibien bekommen ihr Futter weitgehend aus dem Garten, lediglich Nacktschnecken züchte ich aus Eiern lieber selber.

Ich werde mich heute abend noch mal auf die suche nach meinem Datenkabel begeben, so langsam wirds nämlich eng auf der Speicherkarte, dann gibts Fotos.

LG
Sabine

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